Lessico


Abraham Löscher

Sassone (Zwickau 1520 - Norimberga 1575), nel 1551 è professore di greco a Ingolstadt, in Baviera, dove nel 1554 è professore di retorica e nel 1558 si laurea in diritto; dal 1559 è assessore a Speyer - Spira – nella Renania-Palatinato; dal 1565 rimarrà a Norimberga come consulente di diritto.

Nel 1550 aveva pubblicato a Basilea la traduzione completa della Periegesi della Grecia di Pausania, con il titolo di Pausaniae de tota Graecia Libri decem, quibus non solum urbium situs, locorumque intervalla accurate est complexus, sed Regum etiam familias, bellorum causas & eventus, sacrorum ritus, Rerumpub. status copiose descripsit: hactenus a nemine in linguam latinam conversi, nuncque primum in lucem editi: Abrahamo Loeschero interprete... Basel: Johannes Oporinus August 1550.

Um 1500 waren in Venedig die ersten beiden Bücher der Beschreibung Griechenlands des "Periegeten" - d.h. Führers - durch Griechenland aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus in der Übersetzung des Domitius Calderinus erschienen: Atticae descriptio. Diese Beschreibung Attikas (Buch 1) und der Corinthiaca (2) wurde 1541 in Basel von Robert Winter verbessert nachgedruckt. Die erste griechische Gesamtausgabe erschien bei Aldus Manutius 1516, herausgegeben von Markos Musuros. Die erste vollständige Übersetzung lag zwar 1547 aus der Feder des Römers Romulus Amasaeus fertig vor, gedruckt wurde sie aber erst 1551 in Florenz (ein in Bibliographien verzeichneter Druck von Rom 1547 hat nie existiert), 1557 von Michael Isingrin in Basel und nachgedruckt bis ins 17. Jahrhundert hinein in Lyon und Frankfurt. Diese Übersetzung konnte somit zur Zeit der Entstehung der unsrigen in Basel nicht bekannt sein, und unser Druck ist somit der erste vollständige lateinische Druck der zehn Bücher. Übersetzer ist der Sachse Abraham Löscher (Zwickau 1520 - Nürnberg 1575), der sich 1548/49 an der Basler Universität schon als artium magister immatrikuliert hat, hier bei Oporin, dem Drucker auch dieser seiner Pausanias-Übersetzung, verschiedene lateinische Gedichte hat drucken lassen, im Frühjahr 1551 als Professor der griechischen Sprache nach Ingolstadt zieht, wo er 1554 Professor für Rhetorik wird und 1558 in den Rechten promoviert; später Rechtskonsulent der Stadt Nürnberg. Er hat seine Übersetzung, wohl von Basel aus, Johann Jakob Fugger gewidmet, der Widmung noch eine Vorrede an den Leser folgen und auf der Titelseite eine lateinische Elegie an den Leser vorangehen lassen.

Wie in der Politik um die Rettung gefährdeter Staaten, so machten sich auch Männer um die Bewahrung und Verbreitung der Wissenschaften verdient, durch Instinkt, Güte und Grosszügigkeit. Je begabter einer sei, desto mehr setze er sich für die Rettung der Wissenschaften vor der Barbarei ein. Nach einem längeren Lob Fuggers und seiner Vorfahren kommt Löscher auf den Grund seines Schreibens zu sprechen. Im vergangenen Jahr habe er sich zurückgezogen und Musse gewonnen, sich, gründlicher nun, wieder den Studien seiner Kindheit und seiner Jugend zu widmen. Soviel bisher sein Unterricht zugelassen und er sich Zeit gegönnt habe, habe er Pausanias auf lateinisch übersetzt, der wegen seiner Buntheit und Unterhaltungsgabe für den Jugendunterricht sehr nützlich sei, besonders seine wunderbaren Erzählungen. Doch davon ausführlicher in der Vorrede. Diese Bemerkungen zeigen uns, dass Löscher vor seinem Basler Studium - einem zweiten Studium - offenbar längere Zeit an einer Schule unterrichtet hat; mit dem Rückzug aus der Arbeit und der Musse muss seine Basler Zeit gemeint sein; hier könnte er sich durchaus auch schon mit Jurisprudenz beschäftigt haben, unter Bonifacius Amerbach. In seiner der Widmung folgenden Vorrede an den Leser befasst er sich mit den Gründen und Problemen des Übersetzens allgemein und seiner Pausanias-Übersetzung im speziellen. Er habe sie sich vorgenommen, um den Fortschritt und Stand seiner Kenntnisse selber kennenzulernen, um den Stoff selber genauer und aufmerksamer beurteilen zu lernen und sich Erfahrung zu erwerben. Darin sei Pausanias besonders reich. Was die biographischen Fakten betreffe, referiere er vorhandene Untersuchungen; denn es sei wichtiger, einen Autor selber gründlich durchzuarbeiten als Zeit mit der Suche nach seiner Heimat zu verlieren. Dann müsse der Stil der Übersetzung passend gewählt werden. Oft sei der Text ihm durch seine Knappheit kaum verständlich gewesen. Doch das Werk, das so viele verlorene Dinge vor dem Vergessen rette, sei die Mühe wert. Worauf Löscher aus dem Inhalt und mit diesem aus der griechischen Geschichte und Mythologie referiert. Alles das und alle griechischen Kunstwerke finde der Leser in dem Werk dargestellt. Was seine Übersetzung betreffe, so sei es besser, Pausanias auf griechisch zu lesen, und er ziehe dies vor. Doch er habe ihn für diejenigen übersetzt, die keine Griechischkenntnisse besässen, und hoffe, diesen damit zu dienen. Er habe sich bemüht, verständlich zu sein, ausführlicher wo Pausanias in seiner Knappheit dunkel bleibe, nicht elegant, sondern textgetreu. In diesem unermesslichen Material und an dunkeln Stellen habe er auch Hilfe erfahren, besonders von Hieronymus Wolff, der ihn immer wieder ermuntert und ihm geholfen habe (der kurz zuvor für Oporin die Reden des Isokrates übersetzt hatte (GG 216), welcher Ausgabe Löscher, wie Herwagens griechischem Äsop von 1550 (GG 161), auch eine Elegie beigesteuert hat). Ciceronianische Redefertigkeit besitze er leider nicht. Wenn jemand sie besässe, wäre es durchaus am Platz, sie für Pausanias anzuwenden.

Das Basler Exemplar E W I 14 Nr. 2 hat Löscher dem hochberühmten Doktor Bonifacius Amerbach geschenkt, das Exemplar e f 18 Nr. 2 stammt aus Besitz u.a. Christophori Kirmeseri Pannonii und des Maximilianus Udalricus Comes a Kaunitz & Rittberg, Landeshauptmann von Mähren und Ritter des Goldenen Vliesses, das Exemplar B c II 111 Nr. 2 Ex libris Bibliothecae Academiae Basiliensis. (www.ub.unibas.ch)

 

Johannes Oporinus
1507-1568

incisione di Theodor de Bry (1528-1598)
da Bibliotheca chalcographica di Jean-Jacques Boissard -
1669